
Der Mensch war das lebenslange Thema des Bildhauers und Zeichners Michael Höllrigl (1936 – 2024). Sein gesamtes Werk tastet die Ränder des menschlichen Körpers ab. Selbst wenn er scheinbar nur einen abstrakten Bogen auf Papier zeichnet, spürt man darunter den Mensch. Er zerreißt den menschlichen Körper und fügt ihn wieder zu einem Ganzen zusammen. Der breiten Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine Skulpturen im öffentlichen Raum und in sakralen Bauten bekannt, man denke nur an seine wichtigsten Arbeiten – den Volksaltar im Bozner Dom oder seine zahlreichen Brunnen.
Ob nahezu unberührte Wildnis oder reizvolle Kulturlandschaft – Gärten stehen für die Sehnsucht nach dem Paradies: Gezähmte Natur und ungezügelte Innenwelten treffen aufeinander, wach-sen vielleicht zusammen. An einem vom Wechselspiel von Natur und Kultur geprägten Ort wie dem Kränzelhof verweisen die Din-ge der Natur und die Dinge der Kunst in einer Weise aufeinander, wie es Joseph von Eichendorffs Gedicht „Wünschelrute“ in einer unsterblichen Zeile ausgedrückt hat: „Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, ...“
Michael Höllrigls ausdruckstarke Stein- und Bronzeskulpturen im Kränzelhof getreu seinem Leitmotiv „DIE HAND WEISS MEHR ALS DER KOPF“ fort und fort träumen lassen, ist das Ziel der Skulpturen-ausstellung im Jahr 2025.
Heinrich Schwazer

Michael Höllrigl
29. November 1936 – 18. Juni 2024




